Entgelte Salzburg (LOWS) – ein aktueller Zwischenstand

Der Flughafen Salzburg (LOWS) ist eigentlich eine lohnende Destination für Privatpiloten. Tolle Landschaft, gute Ausflugsmöglichkeiten in der Umgebung und ein guter Service zeichnen den Flughafen Salzburg aus. Jedoch hat sich seit 2024 die Entgelt- und Gebührensituation für die General Aviation sehr negativ entwickelt. Salzburg wurde zu einem der teuersten Airports für die GA. Zahlreiche Pilotinnen und Piloten aus dem In- und Ausland haben diesbezüglich ihren Unmut bei der AOPA Austria deponiert.

Wir haben deshalb das Gespräch mit der Flughafenleitung Fr. Dir. Bettina Ganghofer sowie der Station Managerin Barbara Horner gesucht. Den vorläufigen Stand möchten wir hier kurz zusammenfassen.

Anfang des Jahres 2024 bat die AOPA Austria schriftlich um Stellungnahme bei der Geschäftsführung des Flughafen Salzburg zur aktuellen Entgelt- und Gebührensituation. In der Antwort wurden die aktuellen Entgeltsätze mit der Kostensituation und der Verpflichtung, als Unternehmen der öffentlichen Hand kostendeckend agieren zu müssen, verteidigt.

Am 24.09.2024 führte Robert Michl, Präsident der AOPA Austria, ein persönliches Gespräch mit Frau Dir. Bettina Ganghofer, bei dem sie Verständnis für die Anliegen der General Aviation (GA) zeigte. Sie sicherte zu, dass ihre GA-verantwortliche Mitarbeiterin an einer Lösung arbeiten wird. Frau Ganghofer erklärte, dass eine Erhöhung der GA-Gebühren im Jahr 2024 notwendig war, um die Kosten zu decken, sie jedoch eine weitere Erhöhung verhindern konnte.
Ein zentrales Thema war die Herausforderung der GA-Bedienung während Großereignissen wie den Salzburger Festspielen. Frau Ganghofer führte an, dass das vorhandene Personal zu diesen Zeiten stark beansprucht sei, was die ablehnende Haltung des Flughafens gegenüber der GA erkläre. Einige dieser Argumente, wie das angeblich hohe Aufkommen an GA-Flugzeugen und der Bedarf an zusätzlichem Personal, konnten jedoch widerlegt werden. Schließlich stimmte Frau Ganghofer zu, dass bereits Personal für die Business Aviation vorhanden ist, das auch die GA bedienen könnte.
AOPA Austria wies außerdem auf den zunehmenden Unmut unter GA-Pilot:innen hin. Täglich treffen Beschwerden aus dem In- und Ausland ein, da viele den Flughafen Salzburg als „Perle Österreichs“ sehen und sich nicht ausreichend unterstützt fühlen. Frau Ganghofer zeigte sich von dieser Kritik überrascht, nahm diese jedoch ernst und versprach, dass die zuständige Mitarbeiterin der AOPA Lösungsvorschläge präsentieren wird.

Am 27.09.2024 führte Andreas Schlager, Vizepräsident der AOPA Austria, ein Gespräch mit Barbara Horner, der Station Managerin am Flughafen Salzburg. Das Gespräch verlief in freundlicher Atmosphäre. Frau Horner gab einen Überblick über die aktuellen Gebühren und Entgelte, von denen viele vom Ministerium vorgegeben sind, wie etwa das Lärmentgelt. Sie erwähnte, dass die Erhöhung des Infrastruktur- und Passagierentgelts ab Mai 2024 nötig war, da eine vorherige Senkung zu viel administrativen Aufwand verursachte.
Frau Horner zeigte sich offen für Vorschläge seitens der AOPA, darunter das Aussetzen des Apron-Service-Entgelts während verkehrsschwacher Zeiten und die Möglichkeit, AOPA-Mitgliedern Rabatte zu gewähren. Auch wurde die Bezahlung der Entgelte über eine App wie Aerops besprochen, um den Verwaltungsaufwand zu reduzieren. Sie informierte zudem, dass die Entgeltordnung für 2025 bereits beim Ministerium zur Genehmigung vorliegt und das Apron-Service-Entgelt wieder enthalten ist.
Zum Abschluss des Gesprächs wurde vereinbart, dass Frau Horner die besprochenen Vorschläge mit Frau Ganghofer durchgeht. Eine Rückmeldung wird jedoch erst nach ihrem Urlaub erwartet, da Frau Horner die kommende Woche nicht verfügbar ist.

Update 26.11.2024: Wie das BMK in einer schriftlichen Mitteilung festgestellt hat, handelt es sich bei dem Abfertigungsentgelt „Apron Services“ um kein behördlich genehmigtes Entgelt gemäß Flughafenentgeltgesetz. Dieses Entgelt wird vielmehr vom Flughafen selbst festgelegt. Weder Frau Ganghofer (Direktion) noch Frau Horner (Station Management) haben sich bisher zu einer möglichen Aussage bzgl. einer Aussetzung oder Rabattierung dieses Entgelts geäußert. Es entsteht der Eindruck, dass hier auf Zeit gespielt wird, um das Thema auszusitzen.

Update 30.12.2024: Unsere Nachfrage bei Station Managerin Barbara Horner vom 10. Dezember wurde bis heute noch nicht beantwortet.

Wir bleiben hier aber am Ball und berichten in dieser Rubrik über weitere Entwicklungen.

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